Chronik
Chronologische Entwicklung des PMG
Chronik des Philipp-Melanchthon-Gymnasium-Bautzen
Das Gymnasium als solches ging direkt aus der im Zuge der Reformation entstandenen Evangelischen Ratsschule hervor, die 1527 gegründet wurde. Zunächst war die Schule ein Franziskanerkloster und der erste für 1532 genannte Schulmeister war Jakob Loß, ein späterer Ratsherr. 1534 begann die Schule den Charakter einer „Selecta” aufzunehmen. Damit spielte die Schule die gleiche wichtige Rolle wie die 1524 nach Luthers Denkschrift in Halberstadt, Magdeburg und Nordhausen eröffneten Schulen.
Die Bedeutung der Evangelischen Ratsschule zeigte sich auch darin, dass Philipp Melanchthon direkten Einfluss auf deren Entwicklung nahm.
Am 25. Juni 1559 hielt Melanchthon in der Evangelischen Ratsschule einen Vortrag über Johannes den Täufer.
Seit 1588 gab eine Schulglocke das Signal zum Beginn des Unterrichts. Allerdings wurde diese Glocke 1634 beim Brand der Tuchmacherbastei zerstört. 1686 wurde eine neue gegossen, sie hängt heute über dem Hintereingang des Gymnasiums.
Aufgrund von Platzproblemen musste 1861 ein Grundstück gekauft werden, auf dem eine neue Schule errichtet werden sollte.
1867 wurde das neue Gymnasium eingeweiht.
Über dem Vordereingang ließ der damalige Rektor Palm den Leitspruch „Doctrinae Sapientiae Pietati“ (der Unterweisung, der Weisheit, dem Pflichtgefühl) anbringen.
1884 wurde an beiden Seiten des Gebäudes ein weiteres Teil angebaut und 1899 wurde die Turnhalle errichtet. Bereits im Jahre 1900 wurden im Gymnasium 278 Schüler von 21 Lehrern unterrichtet.
Das Bautzener Gymnasium bestand bis 1936 als Humanistisches Gymnasium, d.h. Latein und Griechisch waren Pflichtfremdsprachen.
Doch wurde das Gymnasium seit dem 19. Jahrhundert an die Bildungserfordernisse der gesellschaftlichen Entwicklung mehr und mehr angepasst.
1937 wurden im Nationalsozialismus viele Humanistische Gymnasien gleichgeschaltet, so auch unseres – es wurde eine „Staatliche Oberschule für Jungen“.
Nach dem 2. Weltkrieg war im Gebäude des Gymnasiums bis 1949 eine Handelsschule, bis 1960 eine Berufsschule und anschließend bis zur Wiedereröffnung des Gymnasiums im Jahre 1992 eine „Allgemeine Polytechnische Oberschule“ untergebracht.
1998 wurde unserem Gymnasium der Name „Philipp Melanchthon“ verliehen. Nicht zuletzt deshalb, um damit auch die Wiedereinführung der lateinischen Sprache als erste Fremdsprache zu würdigen.
Im 21. Jahrhundert ist das Gymnasium eine moderne Ausbildungsstätte, die sowohl mit einer hohen naturwissenschaftlichen als auch einer gediegenen sprachlichen Bildung die Schüler zur Hochschulreife führt.
Dies zeigte sich auch optisch durch die Sanierung des Gymnasiums in den Jahren 2007 und 2008. Mit der feierlichen Einweihung des Schulgebäudes am 24. April 2008 wurde somit ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums eingeläutet.